Workflow: Zutrittsmanagement für Fremdfirmen und Dienstleister
Das Zutrittsmanagement für Fremdfirmen und Dienstleister ist ein zentraler Bestandteil der Sicherheits- und Betriebsorganisation eines Unternehmens. Es regelt den kontrollierten Zugang externer Dienstleister, Handwerker oder Lieferanten zu einem Betriebsgelände oder Gebäudekomplex und gewährleistet gleichzeitig die Einhaltung von Sicherheitsvorschriften, Compliance-Richtlinien und Betriebsabläufen.
Dieser Workflow beschreibt den gesamten Prozess von der Vorbereitung und Anmeldung über den Aufenthalt bis zur Abmeldung und Dokumentation sowie die technische Umsetzung, Sonderfälle und Eskalationsmechanismen. Ein optimiertes Zutrittsmanagement sorgt für maximale Sicherheit, transparente Dokumentation und effiziente Prozessabläufe – ein unverzichtbarer Bestandteil eines modernen Unternehmens.
Workflow-Management für Fremdfirmen: Effiziente Steuerung externer Dienstleister
Bevor ein externer Dienstleister Zutritt zum Gelände erhält, müssen eine Reihe von administrativen und sicherheitstechnischen Vorbereitungen getroffen werden. Dies stellt sicher, dass nur autorisierte Personen mit gültiger Berechtigung Zugang erhalten.
Bedarfsermittlung und Beauftragung
Der interne Auftraggeber oder die zuständige Fachabteilung stellt den Bedarf fest (z. B. Wartung, Lieferung, Bauarbeiten).
Prüfung bestehender Verträge:
Gibt es bereits einen Rahmenvertrag?
Ist der Dienstleister durch frühere Tätigkeiten bekannt?
Muss ein neuer Dienstleistungsvertrag aufgesetzt werden?
Falls erforderlich: Durchführung einer Vergabe und Ausschreibung.
Registrierung der Fremdfirma im System
Digitale Anmeldung über ein Zutrittsmanagement-System oder durch den internen Auftraggeber.
Erfassung der Unternehmensdaten:
Name, Anschrift, Ansprechpartner, Notfallkontakt.
Steuer- und Versicherungsnachweise.
Sicherheitszertifikate (z. B. SCC, ISO 9001, ISO 45001).
Definition des genauen Einsatzortes, Zeitraums und Arbeitsumfangs.
Sicherheitsunterweisung:
Allgemeine Sicherheitsregeln (Verhalten auf dem Gelände, Fluchtwege, Notrufnummern).
Spezielle Arbeitssicherheitsvorgaben je nach Tätigkeit (z. B. PSA-Pflicht, Brandschutz).
Einführung in betriebsspezifische Gefahrenquellen (z. B. Maschinen, Gefahrstoffe).
Falls erforderlich:
Gesundheitscheck oder Alkohol-/Drogentest (z. B. für Hochrisikobereiche wie Chemieanlagen oder Flughäfen).
Erteilung spezieller Genehmigungen (z. B. Heißarbeiten, Arbeiten in Ex-Zonen).
Erfassung der PSA-Anforderungen (Persönliche Schutzausrüstung).
Anmeldung bei der Ankunft
Dienstleister meldet sich beim Empfang, Pförtner oder digitalem Check-in-Terminal.
Identitätsprüfung durch Vorlage eines amtlichen Ausweises.
Falls nicht bereits erfolgt:
Sicherheitsunterweisung (Vor-Ort oder Online-Test).
Unterzeichnung der Betriebsordnung oder Sicherheitsvereinbarung.
Falls eine Fahrzeugzufahrt erforderlich ist:
Erfassung von Kennzeichen und Fahrerinformationen.
Ausgabe eines temporären Parkausweises.
Nach erfolgreicher Prüfung erhält der Dienstleister temporäre Zutrittsberechtigungen:
Dienstleister meldet sich beim Empfang, Pförtner oder digitalem Check-in-Terminal.
Identitätsprüfung durch Vorlage eines amtlichen Ausweises.
Falls biometrische Systeme verwendet werden:
Fingerabdruckscan oder Gesichtserkennung.
Einweisung in die Nutzungsbedingungen der Zutrittskarte:
Missbrauch führt zum sofortigen Entzug.
Karte darf nicht an Dritte weitergegeben werden.
Zutrittskontrolle & Berechtigungsprüfung
Automatischer Abgleich mit Sperrlisten (z. B. Hausverbote, Sicherheitsbedenken).
Erteilung von Zutrittsrechten für:
Spezifische Gebäude und Räume.
Definierte Zeiträume (z. B. nur während Geschäftszeiten).
Spezielle Sicherheitsbereiche (z. B. Reinräume, Hochsicherheitszonen).
Bewegungs- und Sicherheitsüberwachung
Zutrittsprotokollierung in Echtzeit:Erfassung jeder Türöffnung durch elektronische Systeme.
Optional: GPS-Tracking für mobile Dienstleister.
Falls erforderlich:Begleitung durch interne Mitarbeiter. Tragen von Bodycams oder Helmkameras in Hochsicherheitsbereichen.
Verbotene Aktivitäten:
Nutzung privater Mobilgeräte in sicherheitskritischen Bereichen.
Fotografieren oder Filmen ohne Genehmigung.
Unbefugte Weitergabe von Zugangsdaten.
Notfallmanagement & Zwischenfälle
Jeder Dienstleister erhält einen Notfallplan mit definierten Sammelpunkten.
Bei Vorfällen wie Verletzungen oder Schäden:
Sofortige Meldung an den Sicherheitsdienst.
Dokumentation des Vorfalls im digitalen Störfallprotokoll.
Evakuierungsmaßnahmen:
Digitale Zählung der anwesenden Fremdfirmen zur schnellen Erfassung.
Notfallkommunikation über Push-Nachrichten oder Sirenenwarnsysteme.
Rückgabe von Zutrittsmedien
Dienstleister meldet sich am Empfang oder digital über ein Terminal ab.
Rückgabe von Schlüsseln, Karten oder RFID-Chips.
Falls Zutrittsmedium verloren geht:
Sofortige Sperrung im System.
Mögliche Strafgebühr oder Sicherheitsprüfung.
Kontrolle der ausgeführten Arbeiten. Prüfung durch den internen Auftraggeber:
Sind alle Arbeiten ordnungsgemäß erledigt?
Gibt es Mängel oder Schäden?
Falls notwendig: Nachkontrolle oder Abnahmeprotokoll.
Dokumentation & Archivierung
Zutritts- und Aufenthaltsprotokolle werden für Compliance-Zwecke gespeichert.
Automatische Erinnerung an auslaufende Berechtigungen oder Unterweisungen.
Ggf. Blacklist-Einträge für Dienstleister mit Sicherheitsverstößen.