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Abgrenzung von Generalunternehmer- und Nutzerausbauten

Facility Management: Zutritt » Strategie » Ausführungsplanung » Abgrenzung GU- / Nutzerausbau

Abgrenzung von Generalunternehmer- und Nutzerausbauten

Abgrenzung von Generalunternehmer- und Nutzerausbauten

Die Planung und Implementierung von Zutrittskontrollsystemen in einem Neubau erfordert eine klare Abgrenzung zwischen den Leistungen des Generalunternehmers (GU) und den Nutzerausbauten. Während der GU die baulichen und technischen Grundvoraussetzungen für die Zutrittskontrolle schafft, erfolgen betriebs- und nutzerspezifische Erweiterungen wie personalisierte Zugangskontrollen, digitale Verwaltungssysteme oder biometrische Authentifizierung im Nutzerausbau. Dabei kann auch Bestandsausstattung aus einem vorherigen Standort übernommen und in die neue Infrastruktur integriert werden. Eine Abgrenzung stellt sicher, dass die Zutrittskontrolle in Bezug auf bauliche, digitale und organisatorische Anforderungen optimal integriert ist, ohne dass es zu Unklarheiten oder Doppelstrukturen kommt. Die Abgrenzung ist immer projektspezifisch und hier nur exemplarisch notiert.

Abgrenzung GU & Nutzerausbau: Klare Zuständigkeiten in der Ausführungsplanung

Leistungen des Generalunternehmers (GU) – Bauliche und technische Basis für die Zutrittskontrolle

Da die Zutrittskontrolle eine grundlegende Sicherheitsmaßnahme ist, stellt der GU die baulichen und technischen Grundvoraussetzungen sicher.

Bauliche Voraussetzungen für Zutrittssysteme

  • Errichtung gesicherter Eingangsbereiche, Schleusen und Sicherheitszonen

  • Integration von Türen, Toren und Drehkreuzen mit entsprechenden Sicherheitsklassen (RC-Klassen nach DIN EN 1627)

  • Vorrüstung für zukünftige elektronische Zutrittskontrollsysteme (Kabeltrassen, Anschlüsse, Unterputzmontagen für Leser und Sensoren)

  • Bereitstellung von Fluchtwegtechnik (Notausgänge, Panikschlösser gemäß DIN EN 179 & 1125)

Grundinstallation der Zutrittsinfrastruktur

  • Verlegung von Verkabelung für Zutrittssysteme (Strom- und Netzwerkanbindungen für Kartenleser, biometrische Scanner, RFID-Systeme, Türsteuerungen)

  • Installation von Standard-Türöffnern mit elektrischen Schlossanbindungen

  • Anbindung der Zutrittssteuerung an das Gebäudemanagementsystem (BMS, GLT)

  • Grundintegration der Notstromversorgung für sicherheitskritische Zutrittssysteme

  • Diese Maßnahmen gewährleisten die grundsätzliche Funktionsfähigkeit des Zutrittssystems, ohne dass auf spezifische Anforderungen wie digitale Verwaltung, biometrische Identifikation oder Integration in betriebliche Prozesse eingegangen wird.

Leistungen im Nutzerausbau – Individuelle Zutrittskontrolle und Sicherheitskonzepte

Der Nutzerausbau umfasst alle betriebsspezifischen Anpassungen und Erweiterungen, die über die Standardleistungen des GU hinausgehen.

Personalisierte Zugangskontrolle und digitale Verwaltung

  • Implementierung eines digitalen Zutrittsverwaltungssystems (z. B. Cloud- oder On-Premise-Lösung für das Türmanagement)

  • Einrichtung von Nutzerrechten und Zugangsprofilen für verschiedene Mitarbeitergruppen

  • Integration von Besucherverwaltungssystemen mit temporären Zutrittscodes

  • Verknüpfungen mit HR- oder Zeiterfassungssystemen

Erweiterte Identifikations- und Authentifizierungsverfahren

  • Einbau von RFID-Lesegeräten für berührungslose Zugangskontrolle

  • Integration biometrischer Authentifizierung (Fingerabdruckscanner, Gesichtserkennung, Handvenenerkennung)

  • Doppelte Authentifizierung für Hochsicherheitsbereiche (z. B. Kombination aus Karte und PIN oder biometrischem Scan)

  • Personalisierte Sicherheitssysteme mit QR-Code oder Smartphone-App als Zugangsschlüssel

Zutrittssteuerung für verschiedene Gebäudebereiche

  • Zugangskontrolle für Hochsicherheitsbereiche (Serverräume, Labore, Forschungsbereiche, Tresorräume)

  • Anbindung an Aufzugsteuerungssysteme zur Etagenfreigabe nach Berechtigungslevel

  • Smarte Türöffnungsmechanismen für Meetingräume, Bürobereiche oder flexible Arbeitsplätze (z. B. Buchungssysteme für Coworking-Spaces)

Integration von Überwachung und Notfallsteuerung

  • Kombination der Zutrittskontrolle mit Videoüberwachung zur Identitätsprüfung

  • Echtzeit-Monitoring von Zutritten mit automatisierter Alarmierung bei unerlaubtem Zugang

  • Verknüpfung mit Evakuierungssystemen zur schnellen Identifikation von Personen im Gebäude im Notfall

Integration vorhandener Bestandsausstattung

  • Übernahme und Modernisierung bestehender Zutrittssysteme aus vorherigen Standorten

  • Migration vorhandener IT-Systeme für Zutrittsverwaltung und Personalmanagement

  • Erweiterung bestehender Zutrittsleser für verbesserte Nutzerfreundlichkeit oder höhere Sicherheitsstufen

  • Diese Maßnahmen erfolgen durch den Nutzer oder durch spezialisierte Fachfirmen und sind individuell an die betrieblichen Anforderungen, Digitalisierungsstrategie und Sicherheitsvorgaben angepasst.

Industrie und Produktionsanlagen

  • Integration von Zugangssystemen mit Explosionsschutz gemäß ATEX-Richtlinien

  • Zutrittssysteme mit Werkshallen-Tracking für Material- und Personenfluss

  • Zugangskontrolle zu Maschinensteuerungen mit personalisierten Sicherheitsfreigaben

Verwaltungsgebäude und Bürokomplexe

  • Automatisierte Buchungssysteme für Besprechungsräume mit Zugangskontrolle

  • Integration von Zutrittssteuerungen in flexible Arbeitsplatzmodelle (Shared Desk Management)

Leistungen des GU:

  • Standardmäßige Zutrittsprotokollierung ohne erweiterte Datenschutzmaßnahmen

Leistungen des Nutzerausbaus:

  • DSGVO-konforme Speicherung und Verarbeitung von Zutrittsprotokollen

  • Automatische Löschung von historischen Zutrittsdaten nach definierten Fristen

  • Zutrittssysteme mit Anonymisierung für Bereiche mit sensiblen Daten